Richteramt Saastal

Die Talrichter und deren Stellvertreter werden jeweils alle vier Jahre gewählt und werden vom Bezirksrichter, der deren Aufsichtsbehörde ist, vereidigt. Der Talrichter wird durch einen Gerichtsschreiber verbeiständet, der über eine juristische Ausbildung verfügt und beratende Stimme hat. Die Schlichtung bildet die wesentlichste Tätigkeit des Talrichters. Unter Vorbehalt abweichender gesetzlicher Bestimmungen wird ein Zivilverfahren mit der Durchführung einer Versöhnungssitzung vor dem Talrichter eingeleitet.

Handlungsbereich von Talrichter
Falls keine Schlichtung erreicht werden kann, sind die Kompetenzen des Talrichters beschränkt. Auf Antrag der klagenden Partei kann der Talrichter vermögensrechtliche Streitigkeiten mit einem Streitwert bis zu CHF 2'000.00 instruieren und entscheiden. Bei vermögensrechtlichen Streitigkeiten mit einem Streitwert bis zu CHF 5'000.00 kann der Talrichter einen Urteilsvorschlag unterbreiten, den die Parteien aber nicht akzeptieren müssen.

Daneben verfügt der Talrichter im Bereich der freiwilligen Gerichtsbarkeit über mehrere Kompetenzen. Insbesondere obliegen ihm die Eröffnung der Testamente und der Erbverträge, Massnahmen zur Sicherung des Erbschaftsbestandes (Inventar und Siegelung der Erbschaftsgüter) sowie das Ausstellen des Erbenscheins.

Anfechtbare Urteile des Talrichters sind ans Kantonsgericht weiterzuziehen.